Objects of Desire

c-prints, painter fleece, varnish, 2016

The stones are piled on top of each other in the sculptor’s garden like archeological findings, showing their processing marks.

Placed in different settings by Lisa Biedlingmaier, a shift in contexts and values becomes apparent. Objects of desire: artworks, pieces of costume, icons. Stand-ins for wishes, ideas, memories, stories.

The strategies are the same as those employed by the saturated neoliberal market. First, an object is created and then the need to possess it is awakened through its advertisement.

The pictures, the wall panels and even the “decorative” fleece carpets build an ironic comment. The fog machine blurs the vision and creates an atmosphere. The objects develop a complex discussion on relations between pop culture and consumption, between fashion and art, and between dummy and sculpture.

Lisa Biedlingmaier appears as a non-judgmental critical observer of both the contemporary reality and the art world in which she herself evolves.

 

Michl Schmidt

german

 

Wie archäologische Funde stapeln sich die Steine im Bildhauergarten, sie weisen Bearbeitungsspuren auf.

Inszeniert von Lisa Biedlingmaier, vor verschiedenen Hintergründen, findet eine Verschiebung des Kontextes und der Werte statt. Die Steine entfalten ihr Potenzial als Objekte der Begierde: Kunstwerke, Konsumgüter, Götzenbilder. Platzhalter für Wünsche, Vorstellungen, Erinnerungen, Geschichten.

Es sind vergleichbare Strategien, wie sie auf dem gesättigten neoliberalen Markt anzutreffen sind. Primär wird ein Produkt entwickelt und nachfolgend, durch Werbung, das Bedürfnis es besitzen zu wollen. Sowohl die Fotografen, die architektonische Wandverblendungen, als auch die  „dekorativen“ Vlies-Teppiche konstruieren hier einen ironischen Kommentar. Die Nebelmaschine verschleiert die Sicht und schafft Atmosphäre.

So entwickeln die Objekte einen komplexen Diskurs über die existierenden Beziehungen zwischen Pop-Kultur und Konsum, zwischen Mode und Kunst, zwischen Attrappe und Skulptur.

Lisa Biedlingmaier entpuppt sich ohne zu urteilen als kritische Beobachterin sowohl der zeitgenössischen Realität als auch der Kunstwelt, in der sie sich selber bewegt.

 

Michl Schmidt